Marshall Plan Movies
Für Österreich ist der Marshall Plan - auch nach seinem Auslaufen im Jahr 1952 - ein identitätsstiftendes Symbol. Dass er sich nachhaltig im kollektiven Gedächtnis verankern konnte, verdankt sich maßgeblich einer medialen Inszenierung. Da das Fernsehen in Europa damals noch keine wesentliche Rolle für die Lenkung der öffentlichen Meinung spielte, wurden so genannte „Marshall Plan Movies“ flächendeckend eingesetzt. Anhand von vier Filmbeispielen werden Strategien nationaler Inszenierung und reaktionärer Geschlechterpolitik untersucht.
Ramón Reichert, Institut für Medien, Kunstuniversität Linz
Wunden vernarben (A 1952)
Der Film setzt sich mit der amerikanischen Wirtschaftshilfe und der kostenlosen Lieferung von Saatgut und Düngemitteln auseinander.
Die gute Ernte (A 1950)
thematisiert die re-orientation der Landjugend durch die US-Amerikaner und informiert über die Bedeutung der Symbolik der ‘4-H-Clubs’.
Einfälle, die Arbeit sparen (USA 1950)
Arbeitsstudienfilm über die Optimierung von Handarbeit im industriellen Prozess.
Jede Frau kann zaubern (D 1952)
Dieser Film zielt erzieherisch auf eine Verhaltensänderung der Zuschauerinnen ab und propagiert ein wertkonservatives Frauenbild.