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Home » Veranstaltungen » "heiß umfehdet, wild umstritten..."

"heiß umfehdet, wild umstritten..."

Geschichtsmythen in Rot-Weiß-Rot. Ausstellung.

22. April bis 30. Oktober 2005

Konzept & wissenschaftliche Leitung: Dr. Werner Koroschitz, Dr.in Lisa Rettl

Graphische Gestaltung: Gerhard Fillei, Joachim Krenn

Von 22. April bis 30. Oktober 2005 wird im Museum der Stadt Villach anlässlich der Jubiläumstage 1945-1955-2005 eine Ausstellung gezeigt - eine Ausstellung, die diese Gelegenheit ergreift und sich im viel befeierten Jubiläumsjahr kritisch mit der österreichischen Demokratie- und Staatswerdung unter besonderer Berücksichtigung der Kärntner Vorzeichen auseinander setzt.

Sich auseinandersetzen heißt: Fragen stellen, an der Oberfläche kratzen und jene Geschichte(n) erzählen, die von der offiziellen Geschichtsschreibung nur allzu gerne ausgeblendet bzw. selten oder gar nicht erzählt werden. Es bedeutet, jene Mythen- und Erzählweisen zu hinterfragen, die bis heute das österreichische und Kärntner Geschichtsverständnis prägen: Darunter die oft beschworene Opferthese, wonach das kleine, friedfertige Österreich das erste Opfer Hitlerdeutschlands gewesen sei. Und nicht zuletzt stilisierte sich das solcherart von seinem nördlichen Nachbarn vergewaltigte Österreich bei Bedarf auch zu einem Volk von Widerstandskämpfern - ein Volk, das sich mit seinen Glanzleistungen im Wiederaufbau nicht nur den Staatsvertrag mit allem Drum und Dran, sondern vor allem auch einen Staatsvertrag ohne Präambel erkämpft hatte, in der die Mitverantwortung Österreichs am Nationalsozialismus festgeschrieben gewesen wäre.

Ausgehend von zwei zentralen Dokumenten für die Republik Österreich - der Moskauer Deklaration und dem österreichischen Staatsvertrag - werden in der Ausstellung vor allem die Begleitmelodien zu den Staatsvertragsverhandlungen erzählt: Wie wurden die Verhandlungen von der Kärntner Öffentlichkeit rezipiert? Wie und mit welchen Themen wurde in einer zutiefst zerrütteten Gesellschaft eine Österreich-Identität geschaffen und andererseits, was ist deren Beschaffenheit und welche Folgen hatten diese Identitätskonstruktionen für die Zweite Republik? Welche Wünsche und Hoffnungen wurden seitens der sehr heterogenen Kärntner Bevölkerung anlässlich der Staatsvertragsverhandlungen (1947-1955) an die Bundesregierung herangetragen, wie stand man hier zu den Opfern des Nationalsozialismus bzw. zum Widerstand gegen das NS-Regime, der in Kärnten vor allem von den Kärntner SlowenInnen getragen worden war; welche nationalen Stereotypen und Kontinuitäten bestimmten das gesellschaftspolitische Klima in Kärnten nach 1945? Und nicht zuletzt: Welche Bedeutung erlangte der Staatsvertrag für Kärnten und welchen Umgang pflegte bzw. pflegt das „Land der Volksabstimmung“ mit dem darin festgeschriebenen Artikel 7?

Details zur Veranstaltung
Wann?
22.04.2005 ab 00:00

Wo?
Museum der Stadt Villach (Widmanngasse 38, Villach/Beljak)

Link(s)
villach.at
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