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Home » Projekte » Transmitter: Im Konflikt. Österreich minus2005 » Vorträge und Diskussionen

Vorträge und Diskussionen

Junge HistorikerInnen und Kulturschaffende nehmen kritische Perspektiven und Positionen ein, die in den zahlreichen Jubelfeierlichkeiten und Staatsvertragsausstellungen nicht zu erfahren sind.

Dienstag, 30. August 2005
Jüdisches Museum Hohenems, Villa Heimann-Rosenthal Schweizer Straße 5, A-6845 Hohenems

19.30 Uhr: Martin Wassermair
display your dissent! Warum im Jahr 2005 kulturpolitische Position beziehen?

Die Staatsfeierlichkeitem zum so genannten Jubeljahr setzen sehr stark auf mediale Inszenierungen und auf die Produktion von Identitätsbildern und historischen Mythen. Vor diesem Hintergrund wird u.a. die Staatsvertragsunterzeichnung am 15. Mai 1955 plötzlich zum einzigen Anknüpfungspunkt in der kollektiven Erzählung von der nationalen Freiheit. Der Vortrag zielt darauf ab, dass kultur- und geschichtspolitische Gegenstrategien die Auseinandersetzung um die Bild- und Bedeutungsproduktion offensiv führen müssen.

Zur Person: Martin Wassermair ist Historiker, Geschäftsführer der Wiener Netzkultur-Plattform Netbase und kulturpolitischer Sprecher der IG Kultur Österreich

20.00 Uhr: Luisa Ziaja
Österreich braucht ein Monument für die Niederlage

Mit dem Sieg der Alliierten wurde Österreich 1945 befreit - gewissermaßen von sich selbst. Nur in den ersten Nachkriegsjahren lag eine kurze Zeit der Befreiung: die Entnazifizierung. Jahrzehnte später ist davon keine Rede mehr. Auch das Jubiläumsjahr 2005 steht ganz im Zeichen des Vermarktens und Verdängens. Die Forderung nach einem "Monument für die Niederlage" stellt sich gegen die Ausblendung der NS-Verbrechen, die von Österreichern und Österreicherinnen verübt worden waren. Ein Kunstprojekt sucht bereits ganz unmittelbar die Konfrontation mit der Öffentlichkeit.

Zur Person: Luisa Ziaja ist freie Kuratorin und Kritikerin. Sie arbeitet, lehrt und publiziert zu zeitgenössischer Kunst, Geschichtspolitik und Aktivismus.

Anschließend Diskussion, moderiert von Christa Dietrich (Kulturredakteurin Vorarlberger Nachrichten)

Eintritt frei!



Mittwoch, 31. August 2005
Jüdisches Museum Hohenems, Villa Heimann-Rosenthal Schweizer Straße 5, A-6845 Hohenems

19.30 Uhr: Tina Leisch
Hvala partizanke! Bastelstunde für ein PartisanInnendenkmal

Nationalismus, Trümmerfrauenpathos und 50er-Revival prägen die Geschichtsbilder, die uns täglich serviert werden. Die Lügen, Ausflüchte, Deckerinnerungen und Übersprungshandlungen sind schon geradezu beleidigend für das Publikum. So wird neuerdings wieder der Opfermythos bedient. "Österreich" sei unschuldig unter böse, fremde, nazistische Herrschaft geraten und für nichts verantwortlich, was zwischen 1938 und 1945 geschah. Warum also wird der Anteil jener, die aus der eigenen Nachbarschaft sowie aus fernen Weltgegenden zu unserer Befreiung heranmarschierten, nicht gefeiert? Daran muss mit allem Nachdruck gebastelt werden.

Zur Person: Tina Leisch ist Film-, Text- und Theaterarbeiterin. Lebt in Wien. Arbeitet mit in der Lagergemeinschaft Ravensbrück und im Verein Persman.

20.00 Uhr: Sylvia Riedmann
Remember - it's political! Eine Zwischenbilanz für 2005

Eigentlich ist es ganz banal und ohnehin schon längst bekannt: Geschichtserzählung ist weder objektiv, noch unbeeinflusst von Überzeugungen und Wertvorstellungen. Das Jubiläumsjahr 2005 zelebriert eine ganz spezifische Form der Geschichtsschreibung, geprägt von Ausblendung, Verdrängung und Verleugnung. Wie äußert sich das in den verschiedenen Aktivitäten im Rahmen des Jubiläumsjahrs 2005? Was steckt hinter dieser Form der Geschichtserzählung? Welches politische Konzept verbirgt sich darin und welche Konsequenzen hat eine solche Form der Geschichtsinterpretation für die Gegenwart?

Zur Person: Sylvia Riedmann ist Politikwissenschafterin und arbeitet u.a. als Journalistin bei der Innsbrucker Stadtzeitung 20er sowie als Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck.

Anschließend Diskussion, moderiert von Markus Barnay (Journalist)

Eintritt frei!