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Nach der Freiheit ...

In Interviews mit AktivistInnen des antifaschistischen Widerstands werden Fragen der Herrschaft und des Aufbegehrens thematisiert und in Beziehung gesetzt zum Alltag in einem gegenwärtig alternativlos erscheinenden gesellschaftlichen System. Was sagen uns die Erfahrungen der WiderstandskämpferInnen über die Entwicklung widerständiger Subjektivitäten im Neoliberalismus? Ein Projekt von Eva Egermann.

Darüberhinaus wird in den Interviews in dieser Zeitung die Frage nach der Bedeutung des antifaschistischen Widerstands für das Selbstverständnis Österreichs gestellt. Wie schreiben sich hegemoniale Diskurse in den öffentlichen Raum und das öffentliche Gedächtnis ein und überschreiben dabei individuelle und kollektive Widerstandserfahrungen?

Als Denkmal sehen wir etwa zumeist Monumente der Herrschaft wie Reiterstandbilder, Triumphbögen, Siegessäulen und Kriegerdenkmäler. Nur einige wenige sind Erinnerungszeichen des Widerstands, wie etwa jenes der slowenischen- PartisanInnen am Persmanhof in Eisenkappel/Zelezna kapla oder die Wiener Gedenkstätte an den österreichischen Freiheitskampf zwischen Sonnenstudio und Videothek in der Salztorgasse 6.

Die Interviews "Nach der Freiheit" sind als Beilage in der Zeitschrift MALMOE erschienen. Die Ausgabe kann unter redaktion@malmoe.org gegen Porto angefordert werden.


Interviews:

Sprache und Freiheit

Apollonia Schellander und Ana Zablatnik waren noch sehr jung, als 1942 auch aus der Gemeinde Ludmannsdorf/Bilčovs slowenische Familien deportiert wurden. Ab 1943 bildete sich auch in der Umgebung von Ludmannsdorf die Widerstandsbewegung der slowenischen Befreiungsfront, der sich unter anderen die beiden anschlossen. Es folgen Auszüge eines Gesprächs vom 18. August 2005 mit Lonki Schellander und Ana Zablatnik in Ludmannsdorf.

Interview mit Apollonia Schellander und Ana Zablatnik

Wissen über den Widerstand ...

Fritz Probst wurde in der Zeit des Austrofaschismus mehrere Male inhaftiert, bis er 1939 über Prag nach England emigrierte, wo er die Organisation "Young Austria" mitgründete. Er ist einer von rund 3.000 Österreichern, die in der britischen Armee für die Befreiung Österreichs kämpften. 1945 kehrte er nach jahrelangem Exil nach Wien zurück. Das Interview entstand am 11. August 2005 im großen Festsaal des Amtshauses in Hietzing.

Interview mit Fritz Probst

Geduld ist eine revolutionäre Eigenschaft

Irma Schwager schloss sich im Lager Gurs der Kommunistischen Partei und schließlich der französischen Résistance an. Sie stammt aus einer jüdischen Familie und war 18 Jahre alt, als 1938 deutsche Truppen in Wien einmarschierten. Nach der Befreiung war sie vor allem in der Frauen- und Friedensbewegung aktiv, engagierte sich in der Kommunistischen Partei und als langjährige Vorsitzende des Bundes Demokratischer Frauen. Folgendes Interview entstand am 28. September 2005 im KPÖ Sitzungssaal in der Drechsergasse.

Interview mit Irma Schwager

Demokratie verteidigen ...

Als 16-Jähriger ging Hans Landauer nach Spanien um als Freiwilliger für die Republik zu kämpfen. Er gehört zu den 384 österreichischen Spanienkämpfern, die im KZ Dachau inhaftiert waren. Nach seiner Befreiung wurde er Kriminalpolizist. Folgendes Interview mit Hans Landauer entstand am 7. September 2005 im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes.

Interview mit Hans Landauer

"Kezeket fel!" Hände heben!

Johnny Moser sollte mit dem letzten Transport nach Auschwitz deportiert werden. Durch einen glücklichen Zufall lernte er aber den schwedischen Gesandten Raoul Wallenberg kennen und unterstützte ihn bei der Rettung tausender ungarischer Juden und Jüdinnen. Es folgen Auszüge eines Interviews, das am 5. September 2005 im Dokumenationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) geführt wurde.

Interview mit Johnny Moser

Ob sich heute jemand vorstellen kann, was Freiheit bedeutet?

Irma Trksak war aktiv im Widerstand der tschechoslowakischen Minderheit. Wegen mehreren Brandlegungsversuchen wurde Irma Trksak 1941 von der Gestapo verhaftet. Ende September 1942 wurde sie in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, nördlich von Berlin gebracht. In einem der so genannten Todesmärsche gelang Irma Trksak die Flucht. Folgendes Interview entstand am 4. Oktober 2005 im österreichischen KZ-Verband im Lassallehof in Wien.

Interview mit Irma Trksak

Plattform
60 Jahre Befreiung, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Mitgliedschaft - im so genannten Jubiläumsjahr 2005 erlebt Österreich einen neuerlichen Schub an Geschichtsverzerrung und Chauvinismus, an Opfermythen und diversen rot-weiß-roten Identitätskonstruktionen.
Eine Aktionsplattform tritt gegen die national-konservative Jubelmaschine an
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