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Sprache und Freiheit

Apollonia (Lonki) Schellander (geb. 1919) und Ana Zablatnik (geb. 1923) waren noch sehr jung, als im April 1942 auch aus der Gemeinde Ludmannsdorf/Bilčovs slowenische Familien deportiert wurden. Am 14. April 1942 verschleppten bewaffnete SS-Einheiten 186 slowenische Familien aus Kärnten in das Sammellager in Ebental. Insgesamt wurden fast 300 Familien (über 1.300 Personen) aus Kärnten vertrieben. Von 80 slowenischen Priestern wurden 67 aus Südkärnten ausgesiedelt. Es folgen Auszüge eines Gesprächs vom 18. August 2005 mit Lonki Schellander und Ana Zablatnik in Ludmannsdorf.


Ana Zablatnik und Apollonia Schellander

Slowenisch zu sprechen war schon seit 1938 überwiegend verboten. "Überall wo man hingeschaut hat und auf allen Häusern waren diese Plakate: Der Kärntner spricht Deutsch!", erzählt Lonki Schellander im Interview, und Ana Zablatnik fügt hinzu: "Im Gasthaus bei uns wurde dann kein Wort mehr slowenisch geredet. Das slowenische Wort war verboten! Freilich, unter uns haben wir schon geredet, aber man hat immer aufpassen müssen, ob wer in der Nähe ist!"

Nach den Deportationen verbreitete sich in nahezu allen von slowenischer Bevölkerung bewohnten Gebieten Kärntens schrittweise der Widerstand der PartisanInnen, der teilweise auch von deutschsprachigen KärntnerInnen unterstützt wurde. Die slowenischen Partisanen banden in Kärnten über einen langen Zeitraum 10.000 deutsche Soldaten und führten 600 bewaffnete Aktionen durch. Auf Seiten der PartisanInnen waren im antifaschistischen Kampf 1.080 Tote, 710 Verletzte und 317 Gefangene und vermisste KämpferInnen zu beklagen. Kärnten war der einzige Teil des deutschen Reiches, wo Teile der Bevölkerung über drei Jahre hindurch im ständigen Widerstand ausharrten.




Museum des antifaschistischen Widerstands Peršmanhof in Bad Eisenkappel, Kärnten. PartisanInnendenkmal am Persmanhof.
Foto: Eva Egermann

Ab 1943 bildete sich auch in der Umgebung von Ludmannsdorf die Widerstandsbewegung der slowenischen Befreiungsfront (Osvobodilna fronta), der sich unter anderen auch Lonki Schellander und Ana Zablatnik anschlossen. Am 6. Mai 1944 wurden beide - zusammen mit etwa 20 weiteren BewohnerInnen der näheren Umgebung (hauptsächlich Frauen) verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis in Klagenfurt eingeliefert. Auch in anderen Orten Südkärntens schlug im Frühjahr 1944 die Gestapo zu und internierte mehrere Personen, die der Zusammenarbeit mit dem Widerstand verdächtigt wurden. Anfang 1945 wurden die beiden Ludmannsdorferinnen in das Landesgericht verlegt und warteten auf den Prozess vor dem berüchtigten Volksgerichtshof. Sie hatten Glück, zum Prozess kam es nicht mehr und beide wurden in den letzten Kriegstagen (4. bis 6. Mai 1945) freigelassen. Fast gleichzeitig besetzten die PartisanInnen und die britische Armee am 8. Mai Klagenfurt.

Nach den Vertreibungen 1942 haben sich in Kärnten die ersten PartisanInnengruppen gebildet. Ihr habt Euch ebenfalls der Kärntner Slowenen Befreiungsfront angeschlossen. Warum seid Ihr in den Widerstand gegangen und wie hat dieser aktive Widerstand ausgesehen?

Ana Zablatnik: Wir haben immer wieder von den Partisanen in Jugoslawien gehört. Ich hatte zum Beispiel eine Freundin aus Jugoslawien, die über den dortigen Widerstand berichtet hat.

Lonki Schellander: Es war erst Ende 1943, als die Partisanen auf diese Seite, zu uns herübergekommen sind. Das hat länger gedauert, weil hier ja die Drau dazwischen war.

Ana Zablatnik: Es war auch nicht so leicht für die Partisanen hier, denn bei uns gibt es ja nicht so ein Gebirge als Rückzugsgebiet wie etwa die Karawanken. Durch unsere Wälder konnte die SS problemlos durchstreifen und kontrollieren, ob da nicht irgendwo Partisanen oder Bunker versteckt sind. Der Widerstand hat sich aber trotzdem auch bei uns gebildet.

Die erste Begegnung mit den Partisanen hatten wir in einem Schweinestall. Es war im vierundvierziger Jahr, Mitte Jänner. Wir bekamen eine Nachricht über den Treffpunkt und sind dort hingekommen. So haben wir auch unsere Aufträge erhalten, wie zum Beispiel Geld, Essen und Kleider sammeln. Wir sollten auch Leute ansprechen, damit sie uns helfen und die Partisanen unterstützen. Kurierdienste waren auch sehr wichtig. Das haben wir dann nach Möglichkeit gemacht.

Aufgrund unserer Erfahrungen mit den Nazis war uns klar: "Wir sind nicht dafür und aus!" Mit dieser Einstellung sind wir in den Widerstand gegangen, obwohl wir noch sehr jung waren. Und wir hatten immer Hoffnung, obwohl zu dieser Zeit alles hin war!

Ihr wurdet im Mai 1944 zusammen mit anderen wegen Aktivität bei den PartisanInnen verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis eingeliefert. Danach habt Ihr im Landesgericht Klagenfurt auf Euren Prozess gewartet und dort auch die letzten Kriegstage erlebt und Ihr seid schließlich im Mai 1945 freigelassen worden. Habt Ihr überhaupt noch mit Eurer Befreiung gerechnet?

Ana Zablatnik: Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben! Obwohl man jeden Tag gedacht hat: "Heute kommen sie mich holen!"

Lonki Schellander: Wir haben in ständiger Angst gelebt!

Ana Zablatnik: Die Tage im Gefängnis sind aber trotzdem vergangen und die Hoffnung hat uns währenddessen immer begleitet: Irgendwo muss die Gerechtigkeit ja auch noch siegen, nicht nur die Vernichtung! Wir sind dann glücklicherweise beide gut durchgekommen.

Was waren Eure Hoffnungen und Erwartungen, wie es nach der Befreiung weitergeht, nach Eurer Rückkehr aus dem Gefängnis in die heimische Ortschaft?

Lonki Schellander: Als wir nach der Haft wieder heimgekommen sind, da haben wir gehofft, dass es hier nun anders aussehen würde, die Situation sich geändert hätte, aber alle haben uns schief angeschaut. Wir waren für viele immer noch die Verräter. Nichts war anders geworden! Und die Nazis gibt es heute noch, nach so vielen Jahren! Die Regierung hat zum Beispiel die slowenischen Ortstafeln aufgestellt und nach 14 Tagen war alles wieder weg.

Der gleiche Kampf wie damals tobt heute noch. Es gibt diesen Hass gegen das Slowenische, gegen die slowenische Sprache muss man fast sagen.

Ana Zablatnik: Das war schon arg, diese Zeit. Nach dem Krieg haben wir zum Beispiel einen Opferausweis bekommen und da hat ein Gendarm zu mir gesagt: "Schämst dich nicht, dass du bei diesen Banditen warst?" Ich hab gesagt: "Ich schäm mich nicht, die Buben waren ja fort! Wer hätte denn helfen sollen? Die, die daheim waren, und das waren wir Frauen!"

Lonki Schellander: Wir haben 300 Schilling Wiedergutmachung bekommen, für die Zeit, die wir eingesperrt waren. Aber was dieses Geld für einen Neid ausgelöst hat! Mit diesem Geld haben wir uns nichts kaufen können, weil wir so darum beneidet wurden. Es hat ja auch niemand etwas gehabt. Es war kein Knopf zu kriegen nach dem Krieg.

Ana Zablatnik: Einen Häfen (Topf) zum Kochen hab ich mir gekauft von dem Geld.

Wie ging es dann nach der Befreiung weiter in Kärnten? Welche politischen und sozialen Konflikte habt Ihr in der 2. Republik erlebt?

Ana Zablatnik: Die Konflikte gingen sofort los. Am 15. 4. 1946 zum Beispiel sollte eine Gedenkfeier zum 4. Jahrestag der Vertreibung stattfinden. Ursprünglich war eine Messe im Klagenfurter Dom geplant, aber der Bischof hatte das verboten. Stattdessen wurde eine Veranstaltung im Volkskino in Klagenfurt organisiert. Es gab verschiedene Reden und es wurde gesungen. Im Anschluss daran sollte dann ein Schweigemarsch durch die Stadt gehen. Wir sind also gemeinsam die Straße entlang gegangen, durch die Stadt, und plötzlich stehen da ganz viele Polizei- und Feuerwehr-Autos, die die Straße blockieren. Wir dachten uns, ja was wird denn jetzt sein? Einige haben gesagt: "Wir lassen uns nicht zurückhalten! Wir gehen! Wir lassen uns das nicht verbieten!" Es war ein Schweigemarsch und wir sind ganz ruhig marschiert, aber plötzlich sind Polizisten und andere auf diese Autos hinaufgesprungen und haben "Wasser frei!" gerufen. Auf einmal haben sie uns alle angespritzt, aber voll! Ich war nass wie eine Maus. Sie wollten uns nicht weitergehen lassen. Es war wieder so etwas wie eine Gegendemonstration gegen uns Slowenen. Polizei und Feuerwehr! Alle haben mitgemacht und dabei gelacht!

1948 waren wir bei einer slowenischen Veranstaltung. Plötzlich kommen zwei 14- oder 15-jährige Burschen herein und schreien: "Verschwindet hinaus! Verschwindet ihr Vaterlandsverräter! Verschwindet über die Karawanken!"

Mein Mann war auch ein Deserteur. Er war von August bis Mai bei den Partisanen. Dann ist ein Mann aufgestanden, ein ehemaliger Soldat, und hat gesagt zu den Burschen: "Verschwindet! Eigentlich sollten wir uns schämen! Das waren unsere Retter, keine Verbrecher!" Das hat es auch gegeben.

Es tut mir das Herz weh, wenn ich heute daran zurückdenke. Noch heute kämpfen wir darum, ein Slowene sein zu dürfen. Ist es etwa eine Schande, wenn man ein Slowene ist? Das kann ja keine Schande sein, oder? Und doch schämen sich hier bei uns noch immer viele dafür! Es sprechen immer weniger Leute slowenisch. Stattdessen sollte man doch eigentlich froh sein, dass man zwei Sprachen in die Wiege gelegt bekommen hat.

Lonki Schellander: Alle anderen Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, darf man ja ohne weiteres sprechen, nur Slowenisch nicht!

Ana Zablatnik: Im Jahr 1972 war dann der "Ortstafelsturm", bei dem die zuvor aufgestellten zweisprachigen Ortstafeln zerstört wurden. An diesem Tag war ich zu Hause und auf einmal höre ich Autos! Ich weiß nicht wie viele, aber es waren bestimmt über 100 Autos, die hier herum und durch die Ortschaften gefahren sind. Alle hatten die Fenster heruntergekurbelt und haben rausgebrüllt und sie hielten Österreich-Fahnen aus den Auto-Fenstern. Das war ein Gefühl, wie damals als der Hitler einmarschiert ist.

Lonki Schellander: Die haben ja so einen Schaden angerichtet! Alle Ortstafeln haben die heruntergerissen und niemand ist damals dafür bestraft worden!

Bei welchen Situationen im Alltag erinnern Sie sich an die damalige Repression gegen Slowenen (bzw. die slowenische Sprache) und den Widerstand dagegen? Gibt es da bestimmte Begebenheiten?

Ana Zablatnik: Da gibt es viele. Viele der Menschen, die nach dem Krieg noch Slowenen waren, sprechen heute kein slowenisch mehr und bekennen sich auch nicht mehr zu ihrer Sprache. Das ist sehr traurig.

Lonki Schellander: Nach diesem Druck auf die slowenische Sprache haben sich viele dafür entschieden, darauf zu verzichten. Auch deswegen, damit die Kinder das nicht mitmachen müssen, was wir durchgemacht haben. Früher war ja alles slowenisch hier und heute spricht alles deutsch.

Ana Zablatnik: 1939 ist ein Ehepaar mit Sohn, ein Ingenieur, hierher übersiedelt. Das waren die einzigen Deutschen bis dahin, sonst waren ja alles Slowenen, auch der Gendarm oder der Bäcker. Jetzt ist es ganz anders. In der Kirche haben wir ja jetzt auch eine fast ausschließlich deutsche Messe. Ein bisschen tut der Pfarrer halt noch slowenisch dazu.

Lonki Schellander: Vor dem ersten Weltkrieg waren ja drei Täler, Jauntal, Rosental und Gailtal, rein slowenisch! Das hat ja alles zusammengehört in der Monarchie.

Ana Zablatnik: Das slowenische Gymnasium in Klagenfurt ist aber eine Wohltat für uns. Viele leben danach zwar nicht als Slowenen weiter, obwohl sie dieses Gymnasium besucht haben. Aber ein guter Teil sind wirklich aufrechte Slowenen und leben das weiter und geben die Sprache und die Kultur ihren Kindern weiter. Das ist unsere Hoffnung, auch wenn es vielen leider nicht so wichtig ist.

Lonki Schellander: Ich habe zufällig im Radio eine Sendung von einem englischen Sprachwissenschaftler gehört. Er hat gemeint, das Slowenische sei der Schlüssel zum Slawischen. Man kann alle slawischen Sprachen leichter lernen, wenn man slowenisch sprechen kann. Er hat auch gesagt, dass das Sprachzentrum von Kindern bis zu 40 Sprachen aufnehmen kann, wenn jemand da ist, der ihnen das beibringt. Die Kinder brauchen nicht lernen, die müssen nur nachreden und können die Sprache.

Ana Zablatnik: Bei uns hat man ja immer gesagt: "Das ist ja schiach! Slowenisch ist schiach! Windisch ist schiach!" Wir können ja auch nichts dafür, dass wir als Slowenen geboren wurden! Wer kann denn da was dafür? Ich verstehe ja die Menschheit nicht, warum man gegen eine Sprache so einen Hass haben kann. Da sind schon diese Deutsch-Nationalen schuld daran. Das ist ein Teil von unserer Geschichte. Der Slowene war für die nichts wert!

Lonki Schellander: Am Arbeitsplatz durfte man ja auch nicht slowenisch reden. Als Slowene war man immer minderwertig und hat keine Arbeit bekommen. Eine Nichte von mir war Schneiderin. Sie hat in einem Geschäft in Klagenfurt Umänderungen gemacht. Ihre Schwester ist einmal von der Schule aus nach Paris gefahren. Weil wir damals noch kein Telefon gehabt haben, hat die Schwester von Paris aus in Klagenfurt in der Schneiderei angerufen. Die haben dann slowenisch miteinander gesprochen. Meine Nichte hat daraufhin ein Verbot gekriegt, in der Schneiderei künftig zum Telefon zu gehen, weil sie slowenisch in der Arbeit gesprochen hat! Da hat man müssen standhaft sein, um weiterhin ein Slowene zu bleiben, und das ist heute immer noch so!

Die antifaschistische Widerstandsbewegung der PartisanInnen war ja ein Hauptgrund, warum Österreich in der Moskauer Deklaration als 1. Opfer des Hitlerregimes erwähnt wird und somit den Staatsvertrag erhielt. Nun ist 2005 das große Jubiläumsjahr mit zahlreichen Jubiläen wie 60 Jahre Befreiung, 50 Jahre Staatsvertrag usw. Welche Rolle spielt Eurer Meinung nach der slowenische Widerstand für das Selbstverständnis der österreichischen Bevölkerung sowie für das österreichische Geschichtsbild?

Lonki Schellander: Uns gegenüber wurde ja oft gesagt: "Die Partisanen haben ja nichts- Gutes gemacht, sondern nur Unheil gebracht!" Aber in Wirklichkeit war der Widerstand der Partisanen wichtig: Einmal hat es zum Beispiel geheißen, dass der ganze Turiawald voll sei mit Partisanen. Dabei waren es nur circa fünf Partisanen und die waren eher in den Häusern versteckt. Aber an diesem einem Tag sind gleich mehrere Omnibusse voll mit Soldaten gekommen, die die Partisanen, die da oben hätten sein sollen, einfangen sollten. Da war ein Omnibus aus Viktring, ein Omnibus aus Köttmannsdorf, einer aus Ludmannsdorf, aus Oberdörfl, Schiefling, St. Ägiden und Keutschach. Alle Soldaten sind da hinauf, um die Partisanen einzufangen. Stellen Sie sich vor, wenn da kein Widerstand gewesen wäre und wenn diese Soldaten alle an der Front gewesen wären. Partisanen gab es ja nicht nur bei uns! Die waren ja zum Beispiel auch in Frankreich! Mein Nachbar hat mir von den Partisanen dort erzählt. Mein Mann war in Finnland und dort gab’s auch Partisanen. Wenn die Partisanen nicht gewesen wären, hätte der Hitler bestimmt den Krieg gewonnen! Die Partisanen, das war ja wirklich ein Widerstand! Das kann man sagen!

Ana Zablatnik: Ich denke schon, dass wir etwas Wesentliches zum Ende der Nazis beigetragen haben. Ich denke schon, dass wir stolz sein können darauf, dass wir da mitgeholfen haben und dass wir auch zu dieser Wahrheit stehen können. Es ist ja eine Wahrheit und nicht gelogen.

Lonki Schellander: Aber die wollen das ja nicht glauben, dieser Kärntner Heimatdienst! Was diese Heimatdienstler schon alles über die Kärntner Slowenen geschrieben haben! Die haben die Leute so aufgehetzt.

Ana Zablatnik: Deshalb freuen wir uns ja, wenn sich jemand wirklich für die Zeit damals und die Partisanen interessiert und die Geschichte ernst nimmt. Es war ja eine ernste Zeit! Das war ja kein Kinderspiel! Man hat ja sein Leben riskiert und hätte draufzahlen können! Da hat man schon gewusst, was man tut.

Und als eine Lehre von damals ist uns geblieben, dass man auch heute immer wieder sagen muss: "Dafür bin ich nicht!" Und das kann man immer sagen, denn wenn man nichts sagt, dann meinen die: "Ach, die sind eh zufrieden!" Aber oft einmal ist man nicht zufrieden!

Interview: Eva Egermann (im Rahmen von "Nach der Freiheit...")

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60 Jahre Befreiung, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Mitgliedschaft - im so genannten Jubiläumsjahr 2005 erlebt Österreich einen neuerlichen Schub an Geschichtsverzerrung und Chauvinismus, an Opfermythen und diversen rot-weiß-roten Identitätskonstruktionen.
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