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Home » Projekte » Hintergedanken zum Gedankenjahr 2005: Eine politische Inszenierung österreichischer Verdrängung

Hintergedanken zum Gedankenjahr 2005: Eine politische Inszenierung österreichischer Verdrängung

Eine Ringvorlesung thematisiert vor dem Hintergrund des so genannten "Gedankenjahres" 2005 verschiedene Identitätsentwürfe der Zweiten Republik.

Das Jubiläumsjahr präsentiert sich als ein feierlicher Veranstaltungskalender für die großen Jahrestage 60 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Staatsvertrag und Unabhängigkeit Österreichs sowie 10 Jahre Beitritt zur Europäischen Union.

Repräsentationen österreichischer Geschichte und Identität nach 1945 stehen im Mittelpunkt von historischen Großausstellungen, populärkulturellen Events, Publikationen, TV- und Filmproduktionen. Diese politischen und medialen Inszenierungen konstruieren ein nationales "Wir“ und fungieren zugleich als Bühne für die (Selbst)Darstellung politischer und kultureller Eliten.

"Hintergedanken“ beabsichtigt eine multidisziplinäre Sicht auf jene mythisierten historischen Ereignisse, denen identitätsstiftendes Potential zugeschrieben wird. Aus kritischer Perspektive werden Entwicklungslinien und Strukturen zwischen verordnetem Gedächtnishintergrund, institutioneller Selbstvergewisserung und subjektiver Erinnerung rekonstruiert.

Den gemeinsamen Fluchtpunkt der hegemonietheoretischen, politikwissenschaftlichen, filmwissenschaftlichen und historischen Annäherung bilden die Rollen der involvierten AkteurInnen, ihre Strategien und Handlungsmuster sowie die Interessen, aus denen heraus Politik Gesellschaft gestaltet. Wer gedenkt wessen und warum, wer ist dieses angesprochene "Wir“, was soll das Ganze und wo bleiben eigentlich die "Anderen“?

Ort:

Institut für Politikwissenschaft,
HS 33 Uni-Hauptgebäude,
Dr.-Karl-Lueger-Ring 1,
A-1010 Wien

Jeweils Montag 18.30-20.00

10. Oktober 2005
Birgit Sauer und Karin Liebhart: Einführung

Öffentliches Gedenken und Erinnern als strategische Ein- und Ausblendungen

17. Oktober 2005
Oliver Marchart: Aspekte einer hegemonietheoretisch orientierten Theorie des Gedächtnisses

24. Oktober 2005
Siegfried Mattl: Tücken der Erinnerung, Listen des Vergessens: Austrofaschismus

31. Oktober 2005
Karin Liebhart und Petra Bernhardt: Erinnerungspolitik und ihre Inszenierung. Deutschland und Österreich im Vergleich

7. November 2005
Brigitte Bailer-Galanda: Rückstellung und Entschädigung

14. November 2005
Tina Leisch: PartisanInnen

21. November 2005
Vrääth Öhner: Die Untersuchung von TV-Sendungen zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust

Selbstinszenierer und Identitätsstifter

28. November 2005
Georg Spitaler: Populismus und Sportstars

5. Dezember 2005
Monika Bernold: Bildschirmfamilien. Zur Performativität des Privaten in der 2. Republik.

Entwürfe zur Dekonstruktion des nationalen Identitätskonzepts und Formationen des Widerstands

12. Dezember 2005
Erika Thurner: Geschlechteridentitäten und Frauenbilder der II. Republik

9. Jänner 2006
Marty Huber: Queer Identities

16. Jänner 2006
Ljubomir Bratic: Zum Kampf um eine adäquate antinationale Positionierung

23. Jänner 2006
Birgit Sauer und Karin Liebhart: Reflexionsrunde

30. Jänner 2006
1. Klausurtermin

Plattform
60 Jahre Befreiung, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Mitgliedschaft - im so genannten Jubiläumsjahr 2005 erlebt Österreich einen neuerlichen Schub an Geschichtsverzerrung und Chauvinismus, an Opfermythen und diversen rot-weiß-roten Identitätskonstruktionen.
Eine Aktionsplattform tritt gegen die national-konservative Jubelmaschine an
Aktuelle Veranstaltungen
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