05: Machtinszenierung, Geschichtspolitik und Gegenstrategien
60 Jahre Befreiung, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Mitgliedschaft - im so genannten Jubiläumsjahr 2005 erlebt Österreich einen massiven Schub an Geschichtsverzerrung und Chauvinismus, an Opfermythen und diversen rot-weiß-roten Identitätskonstruktionen. Schon zu Beginn des austriakischen Jubeljahres hat die Regierung eine enorme Propagandamaschinerie in Gang gesetzt. Der Zweck der nationalen Inszenierung ist leicht durchschaut: die spezifisch österreichische Mischung aus Neoliberalismus und autoritärer Politik will in Medien, Kultur und Gesellschaft ihre hegemoniale Macht weiter ausbauen und zeitgenössische, emanzipatorische Projekte zugleich in den Hintergrund drängen.
Im Rahmen der Informations- und Diskussionsveranstaltung am 3. Februar sollen Funktion und Kontinuitäten der Machtinszenierung ebenso zur Debatte stehen wie Zielsetzungen und Wirkungsweisen von künstlerischen Gegenstrategien.
Vortragende: Martin Wassermair, Heidemarie Uhl, Tina Leisch, Martin Krenn